Ein Tag auf der Illbruck/SEB mit Speedsailing


Es war schon Monate vorher geplant und in meinem Terminkalender fett markiert. Und dennoch wusste ich nicht, was auf mich zukommen wird, als wir uns am Freitag, den 19.08.2016, mit der gesamten Jugendgruppe des WSS von unserem Trainingslager in Hohen Viecheln auf den Weg nach Rostock zur Illbruck machten. Die restlichen Mitglieder, die sich diese Chance auch nicht entgehen lassen wollten, trafen wir dort vor der Tür von Speedsailing an, zu denen unser Organisator Thomas Ziegler den Kontakt gehalten hatte.
Das Einteilen der Boote ging erstaunlich schnell: wir hatten ein Boot mit fast ausschließlich Jugendmitgliedern und ein paar jüngeren Erwachsenen, und ein Boot mit den älteren Mitgliedern des Vereins und nur wenigen Jugendmitgliedern. Auch, welche Gruppe welches der zwei zur Verfügung stehenden Boote gerne segeln wollte, war schnell klar. Die Jugend nahm SEB, die anderen die Illbruck persönlich.
Pünktlich liefen wir aus dem Hafen aus Richtung Ostsee und wurden von unseren Begleitern Martin, Otto, Erika und Philipp eingewiesen. Jeder bekam eine Schwimmweste für den Notfall und dann konnte es losgehen, die Segel bereitzumachen. Jeder durfte mitanpacken. Wir hatten zwar nicht den starken Wind, den wir uns gewünscht hatten, doch für Main-Verhältnisse war der Wind vollkommen genug, sodass ich mich selbst gar nicht darüber geärgert habe. Im Gegenteil: So konnte man sich eben auch mal aufs Deck legen und den Tag genießen, während man sich am Steuer abgewechselt hat und irgendwann jeder seine Lieblingsposition gefunden hat. Beide Boote machten sich auf den Weg Richtung Dänemark und lieferten sich zwischendurch Matchraces.
Zwischendurch hatte auch ich die Möglichkeit, das große Boot mal zu steuern und festzustellen, dass es auf der einen Seite schon irgendwie alles gleich ist und auf der anderen Seite doch ganz anders als die Jollen, die wir in der Jugendgruppe segeln. Da der Wind aber auch am Nachmittag nicht zunahm, durften wir uns an einem Fall den Mast hochziehen lassen. Jeder, der wollte, wurde mit einem Gurt ausgestattet und von insgesamt fünf Leuten kontrolliert hochgezogen und wieder abgeseilt. Auch ich bin samt Kamera den Mast hochgeklettert und war dennoch froh, als ich wieder unten an Deck war, obwohl die Aussicht wirklich bombastisch war (mal abgesehen von den Segeln, die einem die Sicht in die eine Richtung versperrten).
Wir waren gut in der Zeit, als wir uns wieder Richtung Hafen machten. Die Sonne schien noch immer vom Himmel und hatte einigen danach einen Sonnenbrand beschert, als wir feststellen mussten, dass sich die Illbruck samt ihrer Besatzung außerhalb der Fahrrinne festgefahren hatte. Da wir mit der SEB aber auch nicht die Fahrrinne verlassen konnten, mussten wir darauf warten, uns von einem kleineren Motorboot ein langes Seil überreichen zu lassen, mit dem wir Ewigkeiten versuchten, das festgefahrene Segelboot aus dem Matsch zu befreien. Ohne Erfolg. Erst zwei Stunden später, mit einem anderen Boot und zwei Seilen (eins am Bug, eins oben am Mast) schafften wir es, die Illbruck in die Fahrrinne zu verfrachten. Erleichterung machte sich auf beiden Booten breit, während der Rest unserer Jugendgruppe uns schon sehnsüchtig am Hafen in Rostock erwarteten.
Zum Schluss wurden noch ein paar Gruppenfotos gemacht und Trinkgeld gesammelt, dann zerstreute sich die Gruppe. Während einige Erwachsene noch blieben oder sich dann auf den Heimweg machten, fuhr die Jugendgruppe wieder zurück an den Schweriner See, um dort zu Abend zu essen und den letzten Campteilnehmer und den Cheftrainer zu erwarten.
Insgesamt war dieser Tag auf See das Geld wirklich wert! Wir konnten viele neue Erfahrungen sammeln und auch mal alle zusammen auf einem Boot segeln, statt immer nur gegeneinander. Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein und diese Möglichkeit genutzt zu haben. Danke Thomas für die Organisation, ohne die das gar nicht möglich gewesen wäre!
Laura Fritsch